Der
Chemin de
Fer
Touristique du Rhin |
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Die Strecke und die Infrastrukturen. |
1. Die Strecke: ein Eigentum der Handelskammer Colmar Der Zug fährt auf einer 12km langen Strecke, 2km befinden sich zwischen Bahnhof und Bahnwerk und 10km zwischen Bahnwerk und der Anliegestelle Sans-Soucis, am Ende des Ausfluges, wo die Touristen ins Schiff einsteigen. Lassen wir mal unseren Vorstand reden, der einen Vortrag über diese Strecke in der sehr bekannten Fachzeitschrift "Revue Générale des Chemins de Fer" gemacht hat: "Diese 21km lange Streck ist an das Netz der französischen Staatseisenbahn im Volgelsheimer Bahnhof angeschlossen. Sie wurde in den Jahren 1959-60 gebaut, um den Hafen von Neubreisach ans Industriegebiet von Marckolsheim (Bas-Rhin) anzuschliessen. Der ursprüngliche Plan sah vor, die Strecke zu verlängern, wenn die Industrie sich weiterentwickelt hätte, und dies bis zum straßburger Hafen, der übrigens auch Mitbesitzer von der Strecke ist. Der Vorteil ist, daß es auf dieser Strecke keine Bahnhöfe gibt, und daß keine Orte durchgefahren werden. Angeschlossen sind die folgenden Firmen: Rhénalu (Alubearbeitung), Verpackungen Beghin-Say (Kaysersberg Gruppe) am Anfang und, seit 1983, das Logistik-Zentrum GEFCO (Tochtergesellschaft von Peugeot) an der Endstation. Die Strecke folgt grob dem Rhein, die Landschaft ist typisch von der Region und heißt "Ried" oder "kleine elsässische Camargue"." Bemerkung: an diesem Standort hier werden die von PSA für den Export nach Deutschland gefertigten Autos zwischengelagert, bevor sie die Grenze durchqueren. |
Die Strecke, nicht weit von der Anliegestelle Sans-Soucis. (Aufnahme: Kieffer Sébastien, 1997) |
Übersicht von der Strecke. (Quelle: La Vie du Rail Ausgabe Nummer 2612) Die Aktiengesellschaft Kaysersberg gehört jetzt zur amerikanischen Gruppe Georgia Pacific. Die Nutzung der Strecke durch die Handelskammer : Täglich fahren 2 Züge auf dieser 20km langer, privatbesitzter Strecke. Der Hafen ist für die Entladung und Zwischenlagerung der Fracht von ca. 70 Lastkähnen zuständig. Der jährliche Verkehr beträgt mehr als eine halbe Million Tonnen. Der
Grundstückbesitzer ist
die Industrie
und Handelskammer Colmar.
Die Verwaltung übernimmt der Hafen Colmar (Port
Rhénan Colmar-Centre-Alsace), der mehrere
Behörde
zusammenschließt: die IHK, der "Conseil
Général du Haut-Rhin" (Département),
die Stadt
Colmar, der
"Sivom de la
Hardt-Nord" sowie der unabhängige Hafen Straßburg.
Der Hafen bietet mehrere Service : - Laden von der örtlich produzierten Fracht und Verlegung auf die Bahn bis zum Kunde. Die aktuellen Kunde sind Georgia Pacific, Péchiney-Rhénalu, Jungbunzlauer und Gefco. - Lagerung: auf einer abgesicherten, gedeckten Lagefläche von 8600 Quadratmeter, an die Eisenbahn angeschlossen oder draußen. - Verwaltung vom Lagerbestand: Vorbereitung des Versandes, zollamtliche Formalitäten, usw... - Abwiegen der Fracht - Umladung auf alle möglichen Verkehrsmittel: Eisenbahn, Schiff, LKW - jüngstens die Verwaltung in industriellen Maßen von Container-Verkehr, was spezifische Infrastrukturen erfordert. Die angebotenen Leistungen sind mit denen vergleichbar, die für die konventionnellen Frachten angeboten sind: Umladung auf die 3 Verkehrsarten (multimodalität), Lagerung (mit Säuberung und Reparatur), Verwaltung des Lagerbestandes, usw... Der Hafen hat sich in dieser Hinsicht konsequent ausgerüstet : - 6 Lokomotiven: 3 Decauville (ähnlicher Typ wie beim CFTR), eine BB des SNCF-Typs 71000, ein ex-SNCF 63000 und ein Unimog , der auf Schienen sowie auf Strasse sich bewegen kann. - Kunden sind Besitzer der Wagens (32 Stücke insgesamt). -
Beschäftigt sind x Lokführer und y
Mechaniker. Diese Investition ist für die Wettbewerbsfähigkeit der Region ganz wichtig: 1996 hat der Hafen Colmar einen Verkehr von 1,45 Million Tonnen gesehen, 35% davon per Schiff, 28% per Zug und 37% per Strasse. Das Industriegebiet streckt sich auf 550 ha und beschäftigt 4500 Personen. 2. Das Bahnwerk des CFTR Es gibt zwei wichtige Stellen zu besichtigen: der Volgelsheimer Bahnhof und das Bahnwerk, das 2km weiter im Norden ist, mitten im Gewerbegebiet des Hafen. Der Volgelsheimer Bahnhofist einer der letzten seltenen elsässischen Bahnhöfen, der vollständig geblieben ist. Trotz einer wechselvollen Geschichte, sind alle Nebengebäude noch da: Hauptgebäude, Frachthalle, Lampenaufbewahrungsraum und WC. Sie wurde bis 1878 von Österreichern auf dem Gebiet von der Gemeinde Volgelsheim gebaut. Damaliges Ziel vom Kanzler Bismarck war, Elsaß besser an Deutschland anzuschliessen. Jedoch war der Betrieb nicht lang gewinnbringend und schon 1890 schrieb man rote Zahlen. Es fuhren aber täglich 10 Personenzüge auf der Strecke Colmar-Freiburg in 1914! Aufnahme von 1925 vom Volgelsheimer Bahnhof. (Aufnahme Lehmstedt, Sammlung Kauffman) In
den 50er Jahren wurde der Verkehr auf 2 Hin und
Zurückfahrten
reduziert (ohne den Güterverkehr mitzuzählen). Die
französischen Staatsbahnen stellte den
Personenverkehr 1969
ein und die einzigen Züge, die den Bahnhof noch
schüttelten
sind die Güterzüge aus dem Industriegebiet. Der
letzte
Bahnhofsvorsteher verließ den Bahnhof 1987 und das
Gebäude wurde von
der SNCF an Privaten vermietet. Diese Privaten werden den Bahnhof nicht
ordnungsgemäß instandhalten, so daß
größere
Reparaturen notwendig sein werden.
Die Gemeinde Volgelsheim hatte dann das Vorhaben, den Bahnhof zu restaurieren um ein größeres touristisches Angebot auf die Beine zu stellen. Die Kombination aus den Aktivitäten vom CFTR (ehemalige EL-Dampfloks) und der Restaurierung von einem ehemaligen Elsass-Lothringieschen Gebäude schien sehr sinnvoll. Die typische Architektur von dem Bahnhof hat auch schon Aufsehen erregt: er wurde das Dekor vom Film "Die grosse Illusion" (von Jean Renoir mit Jean Gabin und Erich Von Strohheim). Vue aérienne de la gare de Volgelsheim. 1993 wurde die Kaufentscheidung getroffen. Das Ende des Tunnels war aber noch längst nicht in Sicht denn der Bahnhof mußte restauriert werden, ob innen oder draußen. Am Endeffekt mußten 3 Millionen Francs (450k€) ausgegeben werden, Rechnung wurde von der Gemeinde, dem Sivom Hardt-Nord, dem Conseil Général (Dem Département), der Industrie- und Handelskammer sowie vom Hafen ausgeglichen. Nochmals vielen Dank für diese Behörden und ihr Vertrauen in dem Vorhaben! Für die Anekdote: die SNCF hatte den Bahnhof mit einem Schild "Neuf-Brisach gare" ausgerüstet, aber das heutige Schild ist der Wahrheit treuer, denn jetzt ist der Name der Gemeinde Volgelsheim großgeschrieben. Die Wiedergebucht wurde am 16. mai 1993 gefeiert. Während der Sommerzeit sind Ausstellungen im Bahnhof von den Mitgliedern des CFTR (vor allem unserem Vorstand) veranstaltet. Das Thema ist immer die elsässische Eisenbahn. 2000 wurde zum Beispiel eine Ausstellung zu Schau gestellt, die die Geschichte von unseren Dampflokomotiven Theodor und Berthold erzählte. Allgemeineres Thema war die Geschichte der Eisenbahn im Elsaß im 20. Jahrhundert. In den anderen Räumen wurden an die Berufe rund um den Bahnhof erinnert.
Das Bahnwerk ist das Ort, wo die Mitglieder sich treffen und die Instandhaltung erledigen. Hier sind die Lokomotiven und Wagen geparkt. Bloß nicht glauben, daß man hier etwas klauen kann: der Werkschutzdienst von der Firma "Wrigley" (die Kaugummis) ist gerade da, um so was zu verhindern! Übersicht über das Bahnwerk südliche Seite. (Aufnahme Sébastien Kieffer, 2007) In
der Halle gibt es eine Palette an Hebezeugen, aber auch eine
Kraftstoffpumpe für unsere Dieselfahrzeute sowie eine
Werkstatt
mit Drehbank, Fräsbank, Bohrmaschinen usw. Außerdem
findet man einen Eßraum, einen Schlafraum, eine
Küche und... ein Grube.
Ende
Januar 1983 wurde der Rohbau von einer Firma durchgeführt und
anfang Februar wurden die Schienen in das Gebäude verlegt. Die
Grube
ist an sich ein Wort wert. Hier ein Auszug aus unserer
internen Zeitschrift von damals.
"Die Notwendigkeit von einer Grube war von vornerein klar, vor allem für die Dampfloks. Die Kostenvoranschläge der Unternehmen waren aber definitiv zu teuer. Deshalb wurde entschieden, daß man eine 8 Meter lange Grube selber machen würde. Nach einer "technischen Studie" wurde eine Baggermaschine gemietet, und diese half schon mal 14 Kubikmeter Erde wegzuschaufeln. Nach Endfertigung vom Hand mit Schaufeln und Hacken wurde klar, daß eine halb-tiefgründige Grube nicht geeignet wäre: der Boden war schlecher Qualität: es war einfach Sand und Kieselsteine! Die Grube wurde um 35cm tiefergegraben, so daß das Fundament solider war und in einem Stück realisiert wurde. Sehr schnell mußte man das Beton mit Stahl stärken, denn die Seiten vom Loch, die genau senkrecht ausgegraben worden waren, waren nicht stabil und jederzeit bestand die Gefahr, daß sie zusammenfielen. Pflöcke wurden im Boden eingehämmert und das Beton kam die Woche darauf. Aber nachdem 4 Kubikmeter eingegossen wurden, Katastrophe! Der Boden fiel zusammen und 3 oder 4 Schiebkarreninhalten mit Erde kippten im noch flüssigen Beton um! Keine Wahl: schnell Stiefel anziehen und Erde sorgfältig vom Beton entfernen. Ja aber... diese Operation hat schon eine halbe Stunde gekostet und während der Zeit hat das Beton angefangen zu trocknen. Die Stiefel sind jetzt fest im Beton drin. Man brauchte aber 3 Schritte bis man aus der Grube rauskam. Gott sei Dank, die Arbeiter hatten seit ein paar Tagen keine Fußpflege mehr gehabt. Beim ersten Schritt gingen also die Stiefel verloren, beim zweiten waren die Strümpfe weg und nach dem letzten Schritt... waren die Füsse sauber! " Die innere Schalung wurde in 2 Tagen vollgezogen und die Grube war fertig. Man kann immer lacher aber die Grube hielt länger als 20 Jahre, problemlos, auch als die schweren Loks kamen, wie die 141 der SNCF. Unsere größte Diesellok (die Amerikanische YAYA) wurde sogar hier aufgehoben. Nach und
nach wurde das Bahnwerk erweitert:
auf der Seite zum Beispiel wurd ein zusätzliches Dach gebaut
um
die Loks, die wir nicht im BW unterbringen können doch etwas
geschützt bleiben.
Die Nebengleise wurden nicht von
der IHK Colmar finanziert. Diese mußten von den
Mitgliedern verlegt werden. Aber die IHK war und ist immer noch sehr
großzügig mit dem Verein: nur die
Vermietung der Weiche
wird von der IHK in Rechnung gestellt und nicht die Nutzung der Strecke!
Übersicht über die Infrastruktur im Bahnwerk Die Arbeiten an den Nebengleisen fing mit der Wiederbeschaffung von den Schwellen und den Schienen, die beim Bahnanschluß von Cernay (Touristische Eisenbahn von der die Gründer herkamen) vorhanden waren. Dann mußte man zuerst einen Platz finden (am Anfang war das eine Wiese) und diesen Platz "brauchbar" machen, d.h. die Oberfläche mit einer Spezialmaschine wegkratzen. Glücklicherweise war schon ab 30cm einen festeren Boden zu finden, der größere Gewichte tragen konnte. Dann mußte der Verein Teile der Weiche Nummer 1 kaufen, die IHK wollte solche Acquisitionen nicht mitfinanzieren. Als alle Schienen vorhanden war und vor Ort mitgebracht waren, fing man an, diese zu verlegen: die eine Mannschaft verlegte die Schwellen, während Schiene und Weiche an einem LKW-Kran hingen, der sie auf die Schwellen positionnierte. Die andere Mannschaft bohrte und schnitt die Gewinde in den Schwellen mit den entsprechenden Maschinen, die von der Firma "Société d'Embranchements Industriels" geliehen waren. Die letzte Mannschaft verlaschte die Schiene. Alle trafen sich in einem ausgestatteten alten Bus, der einen Eßraum und eine Küche barg. Das größte Problem war die Verlaschung von Schienen, die unterschiedliche Höhen hatten. Die Strecke nutzt U36 Schienen, die Weiche Nummer 2 hat U33 Schiene, die Nummer 3 wieder U36 und die Gleise, die an diesen Weichen angeschlossen sind, haben einen Typ 11a! Die Höhenunterschiede können bis zu 20mm betragen, was zu höhereren Schweißkostenführte... Die Weiche Nummer 1 (auf der die IHK-Züge täglich fahren) wurde von der Gesellschaft SOLOTRAFER verlegt. Die Firma lieferte auch die 2 anderen Weichen (diese Wurden auf der Baustelle CFTVD-barrage wiedergewonnen). Diese Baustelle hieß so, weil damals der CFTVD stark beansprucht wurde, als ein Damm in Michelbach gebaut wurde. Dies war der einzige Fall, daß eine Touristenbahn einen Industrie-Auftrag zu erledigen hatte. |
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